Braubetriebe
In Bamberg gibt es gegenwärtig elf gewerbliche Braustätten, die eine Vielzahl unterschiedlicher Biersorten anbieten. Jede Braustätte hat dabei ihre eigene Spezialität, die man am besten vor Ort probieren sollte. Hier eine kurze Vorstellung der einzelnen Brauhäuser:
Schlenkerla
Eine Einkehr im Schlenkerla gehört zum festen Bestandteil eines Ausflugs nach Bamberg. Vor allem in den Sommermonaten strömen die Touristen in die altehrwürdige Schankstätte, um dort die weit bekannte Spezialität, das „Rauchbier“, zu genießen. Seit dem Jahr 1678 wird in der Brauerei Gerstensaft gebraut. Ihren markanten Namen erhält sie aber erst Jahrhunderte später: Er geht zurück auf den Braumeister Andreas Graser, dem beim Ausladen von Bierfässern die Pferde durchgegangen sein sollen. Dabei wurde er vom Fuhrwerk überrollt und am Fuß verletzt. Seit diesem Unfall hinkte er beim Gehen und „schlenkerte“ mit seinen Armen. Seit 150 Jahren befindet sich die Brauerei im Besitz der Familie Heller-Trum.
www.schlenkerla.de
Spezial
Die Brauerei Spezial zählt nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den traditionsreichsten Braustätten Bambergs. Von einigen technischen Einrichtungen abgesehen, gilt das Anwesen als idealtypisches Beispiel für einen Braubetrieb aus dem 16. Jahrhundert. Wie die Braustätte zu ihrem Namen gekommen ist, bleibt ungewiss. Er taucht erstmals in Verbindung mit Niklas Delscher auf, der „Spicial genannt, eyn Bräuer und auch Büttner gewesten ist“. Seit 1898 befindet sich das „Spezial“ im Besitz der Familie Merz. Besonders erlebenswert ist auch ein Besuch auf dem „Spezialkeller“ mit seiner unvergleichlichen Aussicht auf die Stadt.
www.brauerei-spezial.de
Keesmann
Im Gegensatz zu den meisten anderen Betrieben Bambergs ist die Brauerei Keesmann relativ jung. Ihr Vorläufer entstammt nicht dem Büttnerhandwerk, sondern geht aus einer Metzgerei mit dazu gehöriger Gastwirtschaft hervor. Der tüchtige Metzger Georg Keesmann beschließt, seinen Betrieb um eine eigene Braustätte zu erweitern. Im Alter von 51 Jahren legt er seine Meisterprüfung als Brauer ab. Das Jahr 1867 gilt deshalb als offizielles Gründungsdatum der Braustätte. Noch heute befindet sich die Braustätte im Bamberger Stadtteil Wunderburg im Besitz der Familie Keesmann. Unbedingt probieren bei einem Besuch vor Ort: Das bekannte Keesmann-Pils.
www.braugasthoefe.de/gasthoefe/brauerei-keesmann
Greifenklau
Der Name dieser Braustätte geht zurück auf den Domkapitular Franz Friedrich von Greifenklau. Dieser erwirbt im frühen 18. Jahrhundert auf dem Kaulberg mehrere Grundstücke, auf denen er ein Wirts- und Brauhaus samt Stadel, Stallung, Halle und Hofreit errichten lässt. Mit seinem Tod im Jahr 1729 geht das Anwesen an den bürgerlichen Braumeister Willibald Mayer über. Verschiedene Besitzer wechseln sich in den folgenden Jahrzehnten ab, ehe Sigmund Brockard aus Gleusdorf bei Ebern die Brauerei für 38.000 Mark erwirbt. Noch heute befindet sich der “Greif” mit seinem wunderschönen Garten im Besitz der Familie Brockard.
www.greifenklau.de
Kaiserdom
Unter den heute noch in Bamberg ansässigen Betrieben nimmt die Brauerei Kaiserdom eine Sonderstellung ein. Mit einem Ausstoß von mehr als 260.000 hl ist sie nicht nur die weitaus größte Braustätte der Stadt, sie ist auch das einzige international tätige Unternehmen. Die Brauerei mit Sitz im Stadtteil Gaustadt beliefert Kunden auf allen fünf Kontinenten und trägt den Ruf Bambergs als Bierstadt in die ganze Welt. Die Tradition des Bierbrauens reicht wohl bis in das Jahr 1718 zurück. Seit 1910 befindet sich die frühere „Bürgerbräu“ im Besitz der Familie Wörner. Als eine der wenigen Brauereien in Bayern verfügt die Kaiserdom-Privatbrauerei über eine eigene Dosenfüllanlage.
www.kaiserdom.de
Mahr
Die Ursprünge der heutigen Brauerei Mahr im Stadtteil Wunderburg reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück. Um 1602 wird ein Gasthof mit Brauhaus erwähnt, der nach dem Flurnamen als “Ziegelhütte” bezeichnet wird. Im 30-jährigen Krieg wird die Braustätte erheblich zerstört und wohl 1683 an seinem heutigen Standort wieder aufgebaut. In Anspielung auf die ehemalige Ziegelhütte trägt die Brauerei bis 1900 den Namen “Zum Brenner”. Der heutige Name der Braustätte geht auf den Erwerb durch Karl Mahr im Jahr 1840 zurück. Seit 1895 befindet sich die “Mahrs Bräu” im Besitz der Familie Michel. Mit einem jährlichen Ausstoß von etwa 23.000 hl gehört die Mahrs-Bräu heute zu den größeren Braustätten Bambergs.
www.mahrs.de
Klosterbräu
Die Braustätte befindet sich lange Zeit im Besitz der Bamberger Fürstbischöfe, die mit dem “fürstbischöflichen Braunbierhaus” ab dem Jahr 1533 eine eigene Staatsbrauerei betreiben. Erst im ausgehenden 18. Jahrhundert will sich die Landesherrschaft von dem Verlust bringenden Betrieb trennen und verkauft das Anwesen 1790 an den bürgerlichen Braumeister Johann Georg Behr. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts übernimmt die Familie Braun das Anwesen, in deren Besitz es bis heute geblieben ist. Peter Braun, Sohn eines Apothekers aus Kitzingen, erwirbt 1851 die Braustätte für die Summe von 32.000 Gulden. Unter dem neuen Eigentümer taucht erstmals die Bezeichnung “Klosterbräu” auf.
www.klosterbraeu.de
Ambräusianum
Das Ambräusianum am Fuß des Katzenbergs eröffnete im Jahr 2004 seine Pforten und ist die erste Gasthausbrauerei Bambergs. In den wenigen Jahren seines Bestehens hat sich das Ambräusianum einen festen Platz in der Bamberger Brauereiszene erarbeitet: Drei Biersorten (Helles, Dunkles, Weizen) sowie vier weitere saisonale Spezialitäten (Bock, Doppelbock, Dinkelbier, Festbier) ergänzen die Vielfalt des heimischen Gerstensaftes. Außerdem ist die Braustätte in eine Vielzahl thematischer Stadtführungen eingebunden, so dass man beim Brauprozess hautnah dabei ist – und seine Sinne für das Bier und seine Geschmacksvarianten schärfen kann.
www.ambraeusianum.de
Fäßla
Das “Fässla” in der Oberen Königstraße 21 zählt neben der gegenüber liegenden Brauerei “Spezial” zur letzten Braustätte am ehemaligen Steinweg. Der Name der Brauerei weist auf die enge Verbindung zwischen Büttner- und Brauhandwerk hin. Es ist wohl der Büttnermeister Johann Kauer, der das Anwesen 1649 erwirbt und eine Braustätte einrichtet. Um 1796 taucht der Name “Schwanen- und Fässleinswirtshaus” auf. Heute wird das “Fässla” von Roland Kalb betrieben, dessen Vater die Brauerei 1978 gepachtet und später der Vorbesitzerin abgekauft hat. Zum Sortiment gehören neben einem Lagerbier auch ein Pils, ein Starkbier (“Bambergator”), ein dunkles Spezialbier sowie zwei Weizenbiere.
www.faessla.de
Neben diesen überwiegend historischen Braustätten gibt es in Bamberg einige weitere. Es handelt sich um das Ahörnla (seit 2021), Hopfengarten, Kronprinz (seit 2016), Landwinkl, Sternla (seit 2019), Weyermann craft